Frisuren von Hopliten und Legionären

Frisurentrends für römische Legionäre und Griechen

Frisuren, ebenso wie Kleidung, drücken seit jeher nicht nur eine vorherrschende Mode, sondern ebenso die Zugehörigkeit zu einer Gruppe aus. Gerade für militärische Zwecke eignen sich dieser Arten der Uniform sehr gut. Deshalb wollen wir einen kurzen Blick zurück zur antiken Haarpracht der Soldaten werfen.

Welche Frisuren trugen Legionäre im antiken Rom?

Römische Legionäre, die Elitekämpfer des Römischen Reiches, waren nicht nur für ihre Disziplin, Kampffähigkeiten und Taktiken bekannt, sondern auch für ihre einheitliche Erscheinung, die ihre Zugehörigkeit und ihren Status innerhalb des militärischen Systems des Reiches widerspiegelte. Die Frisuren der römischen Legionäre spielten dabei eine wichtige Rolle, obwohl sie sich im Laufe der Zeit und abhängig von der Mode, den regionalen Einflüssen und den persönlichen Vorlieben der Soldaten veränderten.

In der frühen römischen Republik (ca. 509-27 v. Chr.) waren die Informationen über spezifische Frisuren der Legionäre begrenzt. Allerdings legen künstlerische Darstellungen und literarische Quellen nahe, dass Männer in Rom tendenziell kurze Haare und saubere Bärte trugen, was vermutlich auch für die Legionäre galt. Diese Präferenz für kurze Haare könnte praktische Gründe gehabt haben, da lange Haare im Kampf als Nachteil angesehen wurden, indem sie dem Gegner etwas boten, an dem er greifen konnte, und das Gesichtsfeld einschränkten.

Mit der Expansion des Römischen Reiches und dem Übergang zur Kaiserzeit (ab 27 v. Chr.) wurden die Frisuren der Legionäre durch die Porträts der Kaiser und anderer hochrangiger Persönlichkeiten beeinflusst. Kaiser wie Julius Caesar, bekannt für seinen Lorbeerkranz, den er trug, um seinen Haarausfall zu verbergen, und Augustus, der für sein gepflegtes, relativ kurzes Haar bekannt war, setzten Trends, denen auch die Legionäre folgten. Die Frisur eines Legionärs in der Kaiserzeit war typischerweise kurz und ordentlich, manchmal mit einem leichten Pony oder Seitenscheitel, der die Stirn freilegte, um die praktischen Bedürfnisse des militärischen Lebens zu erfüllen und gleichzeitig ein gepflegtes Erscheinungsbild zu wahren.

Bärte waren in bestimmten Perioden der römischen Geschichte bei Legionären weniger verbreitet, vor allem während der frühen Kaiserzeit, als glatt rasierte Gesichter die Norm waren. Dies änderte sich jedoch in der späteren Kaiserzeit (3. Jahrhundert n. Chr. und darüber hinaus), als Bärte unter den Kaisern und folglich auch unter den Legionären populärer wurden. Die Adoptierung von Bärten könnte teilweise auf den Einfluss der griechischen Kultur und der Barbaren sowie auf praktische Überlegungen in Bezug auf Kampagnen in kälteren Klimazonen zurückzuführen sein.

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Welche Frisuren trugen griechische Hopliten?

Die Hopliten waren die schwer gepanzerten Infanteristen des antiken Griechenlands, bekannt für ihre Rolle in den Phalanx-Formationen, die in den Kriegen und Konflikten der griechischen Stadtstaaten (Poleis) entscheidend waren. Ihre Ausrüstung, die Hoplitenpanzerung, bestand aus einem Helm, Brustpanzer, Beinschienen und dem großen Rundschild (Aspis). Die Frisuren der Hopliten spiegelten sowohl die praktischen Bedürfnisse des Kampfes als auch die modischen und kulturellen Normen der griechischen Gesellschaft wider.

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In der griechischen Antike variierten Frisuren je nach Zeitperiode, Region und sozialem Status. Während spezifische Informationen über die Frisuren der Hopliten begrenzt sind, lassen künstlerische Darstellungen und schriftliche Quellen einige allgemeine Beobachtungen zu:

  1. Lange Haare: Im Gegensatz zu den römischen Legionären, die kurze Haare bevorzugten, zeichneten sich die Griechen oft durch längere Haare aus. Dies galt als Zeichen von Stolz und Freiheit und war in vielen griechischen Stadtstaaten üblich. Lange Haare wurden bei Männern mit Stärke, Tapferkeit und adeligem Status assoziiert. Hopliten könnten ihre Haare in einem Knoten oder Pferdeschwanz getragen haben, um sie unter dem Helm zu bändigen und praktische Handhabung im Kampf zu gewährleisten.
  2. Bärte: Bärte waren in der griechischen Kultur weit verbreitet und galten als Symbol für Weisheit, Männlichkeit und Reife. Es ist wahrscheinlich, dass viele Hopliten Bärte trugen, entsprechend der damaligen Mode und den gesellschaftlichen Erwartungen. Die Länge und Pflege der Bärte konnte jedoch variieren, je nach persönlichen Vorlieben und dem Einfluss spezifischer kultureller Normen der jeweiligen Poleis.
  3. Helmfrisuren: Die Art des getragenen Helms könnte auch die Frisur eines Hopliten beeinflusst haben. Zum Beispiel hatten korinthische Helme, die das Gesicht weitgehend bedeckten, einen Kamm oder eine Haube, die möglicherweise dazu diente, die darunter liegenden Haare zu ordnen. Andere Helmarten, wie der attisch-korinthische oder der thrakische Helm, boten möglicherweise mehr Raum für das Haar und erlaubten es den Hopliten, ihre Frisuren sichtbarer zu tragen.
  4. Frisuren in künstlerischen Darstellungen: Vasenmalereien, Skulpturen und andere Kunstwerke des antiken Griechenlands zeigen Männer oft mit sorgfältig arrangierten Locken und Wellen, was darauf hindeutet, dass gepflegte und stilisierte Frisuren bei einigen Griechen beliebt waren. Obwohl diese Darstellungen idealisierte Versionen der Realität sein können, spiegeln sie dennoch die Wertschätzung der Griechen für Ästhetik und Form in Bezug auf persönliche Erscheinung wider.
  5. Regionale Unterschiede: Die Frisuren konnten sich von Stadtstaat zu Stadtstaat unterscheiden, wobei jede Polis ihre eigenen Traditionen und Vorlieben hatte. So könnten zum Beispiel Spartaner ihre Haare anders getragen haben als Athener, basierend auf ihren einzigartigen gesellschaftlichen Werten und militärischen Traditionen.
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