Die ersten Erwähnungen von Katapulten finden sich bereits im 4. Jahrhundert v. Chr., als sie in Griechenland entwickelt wurden. Der griechische Ingenieur Dionysius von Alexandria gilt als einer der Pioniere in der Konstruktion dieser Kriegsmaschinen. Die Römer übernahmen und verbesserten später die griechische Technologie. Katapulte wurden erstmals in großem Umfang während der Belagerung von Motya im Jahr 397 v. Chr. eingesetzt. Mit dem Aufkommen des Schießpulvers und der Kanonen im späten Mittelalter verloren Katapulte allmählich an Bedeutung und wurden schließlich obsolet.
Technische Details
Katapulte waren Belagerungswaffen, die durch gespannte Seile oder Holzarme große Geschosse, wie Steine oder Brandkugeln, über weite Entfernungen schleudern konnten. Die Bedienung eines Katapults erforderte mehrere Personen, oft geschulte Ingenieure und Arbeiter. Die Wirkung dieser Waffen war verheerend, sowohl physisch als auch psychologisch, da sie Mauern zerstören und Feinde in Panik versetzen konnten.
Katapult-Konstruktion
Katapulte bestanden aus Holz, Seilen und manchmal Metallteilen. Ihre Herstellung war komplex und erforderte fundiertes Wissen in Mechanik und Materialkunde. Im Laufe der Zeit wurden sie durch technischen Fortschritt effizienter und genauer. Besonders in der römischen Ära erlebten Katapulte bedeutende Verbesserungen in Design und Reichweite.
Unterkategorien
- Ballista: Ein früher Typ des Katapults, ähnlich einer riesigen Armbrust.
- Onager: Ein römischer Katapulttyp, benannt nach dem wilden Esel, wegen seiner „trittartigen“ Schussbewegung.
- Trebuchet: Eine spätere Form des Katapults, die ein Gegengewicht nutzte, um Geschosse zu schleudern.
Einsatz von Katapulten in bedeutenden Konflikten
Katapulte spielten eine Schlüsselrolle in vielen historischen Belagerungen und Kriegen. Während der Belagerung von Syrakus (214-212 v. Chr.) setzte der berühmte Mathematiker Archimedes Katapulte zur Verteidigung der Stadt gegen die Römer ein. Im Ersten Jüdisch-Römischen Krieg (66-73 n. Chr.) wurden Katapulte von den Römern benutzt, um die Festungsmauern von Jerusalem zu durchbrechen. Ihre Fähigkeit, Festungsmauern zu zerstören, machte sie zu einer entscheidenden Waffe in der Antike und im Mittelalter.
Bekannte Spitznamen
- „Steinschleuder“
- „Mauerspalter“
Quellen (inkl. Werbelink)
- Marsden, E. W. (1969). „Greek and Roman Artillery: Historical Development.“ Oxford University Press.
- Campbell, D. B. (2003). „Greek and Roman Siege Machinery 399 BC–AD 363.“ Osprey Publishing. (Amazon Link)
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